Coesfeld in Bewegung – ein Mix aus Mobilität, auch mit dem PKW!

Mobilität ist ein Grundbedürfnis der Menschen. Es geht nicht nur darum, den Weg von A nach B zu absolvieren, sondern auch um soziale Teilhabe. Dazu gehört es auch, dass wir es weiter möglich machen, dass Menschen mit und ohne Einschränkungen ihr tägliches Erreichbarkeitsbedürfnis gut und sicher umsetzen können. Daher möchte ich als Bürgermeister den vom Rat verabschiedeten Masterplan Mobilität „Von A nach B - Coesfeld geht weiter“ einer Revision unterziehen und insbesondere die innenstadtrelevanten Maßnahmen, die eine Einschränkung der Erreichbarkeit mit dem PKW vorsehen, kritisch überprüfen und dem Rat bei Bedarf zur erneuten Beschlussfassung vorlegen. Auch hier setze ich auf Dialog mit den Betroffenen und der Politik, um Coesfeld lebenswert und klimaaktiv zu gestalten und erhalten. Es gibt kein schwarz oder weiß, sondern die Lebenswirklichkeit, für die Bürgerinnen und Bürger uns wählen, enthält viele Graustufen. Diese müssen wir unideologisch aufnehmen und um die beste Lösung ringen. 

Gerade in einer Mehrgenerationenstadt im ländlichen Raum, in der der Öffentliche Personennahverkehr nicht flächendeckend oder in der benötigten Taktung verfügbar ist, ist der PKW für viele Menschen – insbesondere für Seniorinnen und Senioren, mobilitätseingeschränkte Personen, Berufspendler und Familien mit Kindern – nach wie vor unverzichtbar. Dies ist nicht zu verdammen. Vielmehr gilt es, den Menschen durch neue Mobilitätskonzepte, z.B. Shared Mobility, den Ausbau von Quartiers-Carsharing-Angeboten, eine Stärkung der Radverkehrsinfrastruktur etc. echte Alternativen zum motorisierten Individualverkehr zu bieten. Nur wenn der Komfort in diesen Bereichen annähernd gleich zum eigenen PKW ist, sind Menschen bereit, einen Mobilitätsformwechsel mitzumachen. 

Aus meiner Sicht muss ein “Mobilitätskonzept 2.0” ganzheitlich konzipiert werden und alle Dimensionen der Nachhaltigkeit berücksichtigen – ökologische, ökonomische und soziale Aspekte.

Daher möchte ich alle Maßnahmen des Konzeptes kritisch und ergebnisoffen auf ihre Praxistauglichkeit, Finanzierbarkeit und langfristige Wirkung hin überprüfen. Gutes soll bleiben, Anderes soll verbessert werden. Konkret setze ich mich dafür ein, unnötige Straßensperrungen rückgängig zu machen und auf Lösungen zu setzen, die Coesfeld als Ganzes weiterbringen. Ein wichtiger Schritt ist der Bau des Parkhauses an der Münsterstraße sowie eines erweiterten Parkangebotes an der Mittelstraße – Projekte, die längst überfällig sind und für die ich mich starkmachen werde. Denn bestehender Parkraum darf nur dann reduziert werden, wenn zuvor echte Alternativen geschaffen wurden, die eine Erreichbarkeit innerhalb der Wälle weiterhin für alle Verkehrsteilnehmer ermöglichen.

Coesfeld muss in Bewegung bleiben - mit einem ausgewogenen Mix aus ÖPNV, Radverkehr und dem Auto. Unser Ziel muss sein, Verkehrskonzepte zu entwickeln, die alle Bürgerinnen und Bürger mitnehmen, die Interessen der Innenstadtakteure respektieren und Umwelt- wie Wirtschaftsinteressen in Einklang bringen. Ich stehe für einen pragmatischen und lösungsorientierten Ansatz, bei dem wir Hand in Hand die beste Mobilitätsstrategie für Coesfeld schaffen.